AVIVA-Berlin >
Public Affairs
AVIVA-BERLIN.de im November 2024 -
Beitrag vom 23.02.2005
Krebserregender Farbstoff Sudan I
Danielle Daum
Die von der britischen Lebensmittelsicherheitsbehörde zurückgerufenen Produkte, die den krebserregenden Farbstoff enthalten, sind nach bisherigen Informationen nicht auf den deutschen Markt gelangt
Die
britische Lebensmittelbehörde FSA teilte am Freitag mit, daß der wahrscheinlich krebserregende Farbstoff Sudan I in 350 unterschiedlichen, in Großbritannien hergestellten Produkten, nachgewiesen wurde.
Die
Suppen, Soßen und Fertiggerichte würden nun in Zusammenarbeit mit der Industrie aus den Regalen entfernt. Alle vom Exporten dieser Produkte betroffenen Länder wurden bereits am 18. Februar 2005 über das Schnellwarnsystem der Europäischen Union informiert. Nach Angaben der britischen Behörden und des Bundesministeriums für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft sind keine Lebensmittel, die Sudan I enthalten, nach Deutschland importiert worden.
Sudan I ist ein roter Farbstoff, der vor allem zum Färben von Mineralölprodukten und Wachserzeugnissen verwendet wird. Bereits im Sommer 2003 wurde der für die Verwendung in Lebensmitteln nicht zugelassene Farbstoff in verschiedenen Erzeugnissen wie z.B. in Chili- oder Paprikagewürzmischungen nachgewiesen.
Untersuchungen belegen, daß Sudan I
erbgutverändernde Eigenschaften besitzt und stabile Verbindungen mit dem Erbmaterial (DNA und RNA) eingeht.
In Tierversuchen wirkte die Substanz krebsauslösend. Experimentelle Befunde zur Erbgutveränderung bei menschlichem Zellmaterial weisen zusammen mit den Tierversuchen zur Krebsauslösung darauf hin, dass Sudan I möglicherweise auch für den Menschen ein Krebsrisiko darstellen könnte.
Gelegentlicher Verzehr von Lebensmitteln, die mit Sudan I belastetet sind, führt nach heutigem Kenntnisstand höchstwahrscheinlich nicht zu einer gesundheitlichen Gefährdung des Menschen. Über die Folgen regelmäßigen und länger andauernden Verzehrs belasteter Lebensmittel liegen derzeit noch keine eindeutigen Erkenntnisse vor.
(Quelle: Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft) Weitere
Informationen zu diesem Thema:
Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft
www.verbraucherministerium.deBayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit
www.lgl.bayern.deGREENPEACE MAGAZIN - Deutschlands Magazin für Politik, Umwelt und Wirtschaft
www.greenpeace-magazin.de